Ein Film ist mehr als die Summe seiner Bilder. Im Film müssen Geräusche, Stimmen, aber auch musikalische Einspielungen glaubwürdig sein und nebenher wahrgenommen werden. Wenn sie zu aufdringlich oder dominant sind, kann man den bewegten Bildern nicht mehr folgen oder sie erhalten eine Bedeutung, die sie im Gesamt des Films eigentlich gar nicht haben. Sie dürfen allerdings auch nicht fehlen, da das Geschehen sonst schnell unwirklich erscheint. Musik, Geräusche und Ton im Film stehen also häufig im Dienste des Bildes und wirken eher unbewusst. Andererseits verstärkt Musik oft ganz bewusst die Wirkung eines Bildes bzw. des bewegten Bildes oder ruft eine bestimmte Wirkung erst hervor. Die Suggestionskraft beruht darauf, dass Musik ähnlich wie Gerüche vergessene und lange zurückliegende Erfahrungen plötzlich und überraschend wieder hervorruft. Solche Erfahrungen sind häufig in einer Szene „geronnen“, so dass diese Szene vor unserem inneren Auge erscheint. Ebenso häufig lösen Musikstücke in Kombination mit den entsprechenden Filmsequenzen aber auch einfach diffuse Gefühle in uns aus, deren Herkunft wir erst später oder mitunter auch gar nicht genau beschreiben können. Gleichwohl erscheint die Wirkung mächtig, denn wir können uns ihr oft nicht entziehen, selbst wenn alle Verstandeskräfte zusammengenommen werden. Eine interessante Frage für den Unterricht ist folglich, was die Musik im Film mit uns macht und wie sie das tut. Wir erfahren mit den Antworten auch immer etwas über uns selbst.
Unter Filmmusik kann man die eigens für einen „abendfüllenden“ Film komponierte Musik verstehen. Ähnlich wie in einer Buchkritik können die Schülerinnen und Schüler auch einmal versuchen, eine Musikkritik zu schreiben. Dazu müssen zunächst die grundlegenden analytischen Begriffe (orchestral, verschiedene Stilrichtungen: Jazz, Klassik, Soul, Blues, Country, klassisch, modern, sakral, atmosphärisch, Strophe, Refrain, Klischee, verschiedene Instrumente) eingeführt und dann unterschiedliche Funktionen von Filmmusik unterschieden werden (Vorlagen). Darüber hinaus können aber auch Arbeiten verschiedener Komponisten vorgestellt werden. Die Arbeiten des Amerikaners John Williams beispielsweise sind ausgesprochen vielfältig und den vielen Kinogängern auch in der einen oder anderen Weise bekannt (Star Wars, Indiana Jones, Schindlers Liste u.a.). Interessant dürfte auch eine Differenzierung der Berufsgruppen sein, die mit Filmmusik zu tun haben, die Enjott Schneider in seinem Aufsatz „Filmmusik in Deutschland: Standortbestimmung und Ausbildungsmöglichkeiten“ (s. Vorlage „Die Stimmungsmacher“) gibt.
Entwickeln und Produzieren
Eine Produktion planen und in verschiedenen Formaten gestalten, präsentieren, veröffentlichen oder teilen
Weiterverarbeiten und Integrieren
Inhalte in verschiedenen Formaten bearbeiten, zusammenführen, präsentieren und veröffentlichen oder teilen
Medien analysieren und bewerten
Gestaltungsmittel von digitalen Medienangeboten kennen und bewerten
Medien in der digitalen Welt verstehen und reflektieren
Vielfalt in der digitalen Medienlandschaft kennen
Hinweis: Nähere Informationen zu den Kompetenzbereichen und dem Unterrichtsmaterial finden Sie in der „Didaktischen Landkarte“ im Bereich „Didaktik“.
Zur Einstimmung in das Thema das Video „Die Macht der Musik im Film“ anschauen.
Berühmte Filmsequenzen mit Musik einspielen und Assoziationen dazu notieren lassen: Was ruft die Musik beim Zuschauer hervor? Was unterstützt sie, was verhindert sie, was provoziert sie?
Computer mit Internetzugang
Monitor, Beamer oder anderes Projektionsgerät
Video: „Die Macht der Musik im Film“ (04:03)
Das Interview mit einem Sound Editor und Designer (Video „Working as a sounddesigner“; in engl. Sprache) anschauen, Notizen dazu erstellen:
Vorlage “Die Stimmungsmacher” lesen und besprechen.
Für Schülerinnen und Schüler dürfte es sehr interessant sein, wenn man einen „Stimmungsmacher“ in die Klasse einladen könnte.
Computer mit Internetzugang
Monitor, Beamer oder anderes Projektionsgerät
Video: „Working as a sounddesigner“ (08:47)
Vorlage: „Die Stimmungsmacher“ (PDF)
Das Video „Beruf Filmkomponist“ über die Arbeit eines Filmkomponisten anschauen und besprechen.
Computer mit Internetzugang
Monitor, Beamer oder anderes Projektionsgerät
Video: „Beruf Filmkomponist (05:42)
Orchestral, verschiedene Instrumente, verschiedene Stilrichtungen: Jazz, Klassik, Soul, Blues, Country…, klassisch, modern, sakral, atmosphärisch, Strophe, Refrain, Klischee anhand von Beispielen vorführen und besprechen.
Abspielgerät für Musik
Sampler mit Filmmusik
Analyse von Filmmusik mit Hilfe der Begriffe nach Claudia Bullerjahn zu Funktionen der Filmmusik. Hier kann Vorlage „Kannst du Stimmungen beeinflussen?“ oder alternativ für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler Vorlage „Filmmusik: Kunst?“ eingesetzt werden.
In Partnerarbeit oder Gruppenarbeit drehen die Schülerinnen und Schüler kleine Szenen (ohne Ton) zu einem bestimmten Thema und unterlegen diese mit unterschiedlichen Musikstücken. So entsteht ein kleines Kompendium der Filmmusik. Durch kurze Kommentierungen werden diese Szenen zu Lehrfilmchen. Diese Kommentierungen können als Untertitel eingeblendet oder auch als Printtexte dazu gestellt werden.
Der thematische Rahmen für die Szenen kann durch Kunstwerke (Bilder), durch Begriffe (Liebe, Wärme, Freundschaft, Eifersucht…) oder durch Fragen (Wie kommt der Gartenzwerg in den Baum?) gesteckt werden.
Videokameras oder Smartphones/Tablets mit Videokamera
In einer Art Rundgang können die besten Szenen per Beamer oder in einem EDV-Raum auf verschiedenen Monitoren Eltern, anderen Klassen und Besuchern gezeigt werden.
Beamer, Monitore oder andere Projektionsgeräte