Im Gegensatz zu der eher naturwissenschaftlich angelegten Unterrichtseinheit „Orientierung im Dunkeln“ soll es hier eher darum gehen, den Zusammenhang von Musik und den eigenen Gefühlen genauer kennen zu lernen:
Musik beeinflusst alle Hörenden in besonderer Weise: mit ihr lassen sich Stimmungen verstärken, abschwächen oder erst provozieren. Musik verändert die Wahrnehmung der Bilder, die wir täglich sehen, aber auch der Situation, in der wir uns befinden. Musik kann beruhigen und aufwühlen, Töne können quälen oder angenehm berühren: Die Palette der emotionalen Zustände ist groß und subjektiv außerordentlich verschieden. Sich über diese unterschiedlichen Wahrnehmungen auszutauschen und gemeinsame Vorlieben und Abneigungen gerade Musik gegenüber zu entwickeln, gehört zur Gruppenbildung wie das Tragen ähnlicher Frisuren oder das Teilen eines Kleidungsstils.
In der Musiktradition bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts galten Dissonanzen, also Akkorde wie die Septime, die kleine None und die kleine Sekunde als Intervalle, die nach Auflösung „streben“, sie waren gewissermaßen Übergangstöne. Das Empfinden für solche Dissonanzen hat sich allerdings stark durch unterschiedliche Musikeinflüsse verändert. Gleichwohl kann man diese Empfindung am Klavier für Kinder und Jugendliche nachvollziehbar machen, indem man die entsprechenden Akkorde anklingt und über Kadenzen auflöst. Eine Kadenz wird von leitereigenen Dreiklängen gebildet, die aus Tönen der entsprechenden Tonleiter gebildet werden. Eine solche Kadenz hat die Grundstruktur:
Dreiklang auf der I. Stufe: Tonika (T)
Dreiklang auf der IV. Stufe: Subdominante (S)
Dreiklang auf der V. Stufe: Dominante (D)
Das Zusammenspiel solcher Tonfolgen in der Tradition der Musik spielt für die Wahrnehmung von angenehm und unangenehm eine erhebliche Rolle. Auch die häufig geäußerte Wahrnehmung, dass sich Moll-Akkorde traurig anhören, hängt mit den Halbtonschritten zusammen. Selbstverständlich ist die Musik und das emotionale Erleben der Menschen viel zu vielfältig, als dass einfache Gleichungen wie Moll = traurig aufgehen könnten, gleichwohl spielen aber Hörgewohnheiten und Traditionen für die subjektive Wahrnehmung eine nicht unerhebliche Rolle.
Zu diesem Thema lassen sich mit Schülerinnen und Schülern Fragen suchen, die dann in Partnerarbeit beantwortet werden können.
Welche Musik bewegt einen Menschen und warum? Wer hört was gerne? Was hören Eltern gerne und was kleine Kinder? Welche Töne werden gemeinhin von allen Menschen als unangenehm oder angenehm wahrgenommen? Wie kann das Kind im Mutterleib bereits die Stimme der Mutter wahrnehmen?
Medien analysieren und bewerten
Gestaltungsmittel von digitalen Medienangeboten kennen und bewerten
Wirkungen von Medien in der digitalen Welt analysieren und konstruktiv damit umgehen
Hinweis: Nähere Informationen zu den Kompetenzbereichen und dem Unterrichtsmaterial finden Sie in der „Didaktischen Landkarte“ im Bereich „Didaktik“.
Fragen im Klassenverband auf Karten sammeln
Karten
In Kleingruppen oder Partnerarbeit können die Schülerinnen und Schüler dann an der Beantwortung der Fragen arbeiten.
Die Ausgangsfrage, die Arbeitsergebnisse und weitere Anschlussfragen können in einem kleinen Heft gesammelt werden. Die Lehrkraft kann dieses Heft wöchentlich einsammeln und individuelle Arbeitsanregungen eintragen oder schriftliche Hinweise geben.
Computer mit Internetzugang
Hefte
Anhand der Text-Bild-Seiten „Musik und Emotionen“ können die Schülerinnen und Schüler eigene Bewertungen zu einzelnen Musikstücken vornehmen.
Computer mit Internetzugang
Über eine Klassenhitparade können die beliebtesten Hits ermittelt und aufgelistet werden oder eine persönliche Liste der Lieblingsmelodien geführt werden.
Asiatische und orientalische Klänge sind für westeuropäische Ohren oft fremd. Woran liegt das? Vermutungen anstellen.
Der Aufbau der Melodie verzichtet auf spannungsgeladene und nach Auflösung strebende Halbtöne, die pentatonisch gegliederte Melodie kennt zwar Sext-, Quint- und Quartsprünge, kehrt aber auch auf einem anderen Niveau wieder und wiederholt sich.
Wenn in der Schule ein Keyboard oder ein Klavier zur Verfügung steht, kann man an einem solchen Instrument sehr gut die Wirkung von Akkorden und Halbtonschritten erkunden. In der Pentatonik fehlen diese Halbtonschritte. Dadurch wird eine andere Klangqualität erzeugt.
Keyboard oder Klavier